Deutschland

Stimmen der Wahlverlierer im Saarland: "Ganz, ganz bitterer Abend"

Der ganz große Gewinner bei der Landtagswahl am Sonntag ist die SPD und die designierte Ministerpräsidentin Anke Rehlinger. Dramatisch sind dagegen die Abstürze der CDU und der Linken. Die AfD will zukünftig als "Korrektiv" in Saarbrücken auftreten.
Stimmen der Wahlverlierer im Saarland: "Ganz, ganz bitterer Abend"Quelle: www.globallookpress.com © Oliver Dietze

Der saarländische CDU-Spitzenkandidat Tobias Hans sieht mehrere Gründe für die Niederlage seiner Partei bei der Landtagswahl.

Die CDU-Spitzen beschwichtigen

Hans sagte am Sonntagabend in Saarbrücken:

"Fakt ist, dass es uns in diesem Wahlkampf nicht gelungen ist, die Themen in den Vordergrund zu stellen. Und auch mir als Spitzenkandidat ist es persönlich nicht gelungen, die Menschen zu überzeugen mit den Zukunftsthemen, die mir wichtig waren." 

Diese Themen seien hinter das Krisenmanagement in der Corona-Pandemie zurückgefallen. Ähnlich sieht das auch CDU-Generalsekretär Mario Czaja nach dem Absturz seiner Partei im kleinsten Bundesland. Er meint:

"Es kommt darauf an, dass wir deutlich machen, wofür wir stehen. Das ist im Saarland so nicht gelungen. Und hier in Berlin tun wir das (...) Auswirkungen auf die anderen Bundesländer sehe ich derzeit nicht, weil die Meinungsumfragen dort etwas ganz anderes zeigen."

Entsetzen bei den Linken

Deutlich härtere Worte finden sich zum Abschneiden der Linken. Die Bundesvorsitzende Janine Wissler sagte am Sonntag:

"Das ist ein ganz, ganz bitterer Abend."

Nach den ersten Hochrechnungen kam Die Linke im Saarland auf lediglich 2,6 bis 2,7 Prozent der Stimmen – was einer herben Niederlage gleichkommt. Sie dürfte folglich aus dem Landtag in Saarbrücken fliegen. Wissler weiter:

"Das sind wirklich herbe Verluste, ein desaströses Ergebnis. Wir waren zweistellig im Saarland, wir kommen da von 21 Prozent."

Das schlechte Wahlergebnis habe sicherlich auch an der "großen Zerstrittenheit" der Linken im Saarland gelegen, sagte Wissler. Es habe zuletzt zwei linke Fraktionen im Landtag gegeben. Das gesamte Auftreten ihrer Partei habe dort dazu geführt, "dass Leute uns nicht mehr vertraut haben", meint Wissler. Auch der kürzliche Austritt des ehemaligen Linken-Vorsitzenden und -Mitbegründers Oskar Lafontaine habe den Parteikollegen geschadet, sagte Wissler. "Das war natürlich ein harter Schlag für die Linke im Saarland." Das Ergebnis müsse nun "dringend Konsequenzen" haben, um das verlorene Vertrauen zurückzugewinnen.

AfD will "Korrektiv" in Saarbrücken sein

Der Bundesvorsitzende der AfD, Tino Chrupalla, hat sich erfreut über den Wiedereinzug seiner Partei in den saarländischen Landtag geäußert. Angesichts der Fokussierung auf das Rennen um den Posten des Regierungschefs sei es schwierig gewesen für kleine Parteien. Doch sei es gut, dass seine Partei wieder "als Korrektiv" im Landtag vertreten sei, sagte er am Sonntagabend im ZDF. Seine Partei werde den Streitereien der vergangenen Monate zum Trotz als Opposition pragmatisch arbeiten. Eventuell sei seine Partei ja die einzige Opposition.

Mehr zum Thema - Landtagswahl im Saarland: SPD deutlich Wahlsieger vor CDU – Linke nur bei 2,5 Prozent

(rt/dpa)

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