Nahost

Israelische Soldaten attackieren und beschimpfen ARD-Fernsehteam

Laut Tagesschau-Meldung sind mehrere Mitarbeiter auf dem Rückweg von Recherchen "über Gewalt radikaler Siedler" gegen Palästinenser festgehalten und verbal bedroht worden. Mehrfach sollen israelische Soldaten dabei Waffen in das Teamfahrzeug gehalten haben.
Israelische Soldaten attackieren und beschimpfen ARD-Fernsehteam© Screenshot: Tagesschau.de

Der brenzlige Vorgang erfolgte laut Darstellungen der ARD-Tagesschau am 5. November nach Interviews und Dreharbeiten im besetzten Westjordanland. Dabei wurde das Auto mit mehreren Mitarbeitern auf dem Rückweg südlich der palästinensischen Stadt Hebron gestoppt. Die Soldaten seien aggressiv und fordernd aufgetreten, hätten dabei auch ihre Waffen mehrfach in das Auto gehalten. Nach Klärung durch andere Soldaten und Polizeibeamte konnte das ARD-Fernsehteam die Fahrt unbehelligt fortsetzen.

In dem Auto befanden sich laut ARD-Angaben ein Korrespondent des Bayerischen Rundfunks sowie ein palästinensischer Mitarbeiter und eine deutsche Mitarbeiterin des ARD-Studios Tel Aviv. Das Team befand sich auf dem Rückweg von Fernsehaufnahmen und Interviews für ihre "Recherchen über Gewalt radikaler Siedler gegen Palästinenser". Der Wagen wurde dann südlich der palästinensischen Stadt Hebron gestoppt. Weiter heißt es bei der Tagesschau:

"Wie [Korrespondent Jan-Christoph] Kitzler berichtet und Handyvideos des Teams belegen, verhielten sich die Soldaten gegenüber dem ARD-Team überaus aggressiv. Mehrfach wurden Waffen in das Teamfahrzeug gehalten. Immer wieder filmten die Soldaten das ARD-Team aus nächster Nähe – für Kitzler und das Team ein klarer Versuch der Einschüchterung."

Laut Darlegungen der Beteiligten hätte es sich bei den Soldaten "vermutlich um Siedler aus der Gegend, die nun als Reservisten eingezogen wurden," gehandelt. Sie waren demnach "mit einem Privatfahrzeug unterwegs und trugen zivile Kopfbedeckungen". Die Mitarbeiterin des ARD-Studios Tel Aviv wurde von den Soldaten beschimpft:

"Die Soldaten haben uns mit ihren Waffen bedroht und uns gefragt, ob wir Juden seien. Unsere Kollegin wurde als Verräterin beschimpft."

Hinsichtlich der Dreharbeiten heißt es in dem Beitrag:

"Das ARD-Team war vor Ort, um über Gewalt radikaler Siedler gegen Palästinenser im von Israel besetzten Westjordanland zu berichten. Diese ist mit Kriegsbeginn deutlich angestiegen, zahlreiche Fälle sind dokumentiert."

Christian Limpert, Leiter des ARD-Studios Tel Aviv, wird in dem Beitrag mit den Worten zitiert, dass dieses Ereignis "der zweite Vorfall innerhalb einer Woche" gewesen sei. Limpert erklärt:

"Unser Team hat sich klar als akkreditierte Pressevertreter ausgewiesen und war fernab militärischer Sicherheitsbereiche. Wir können das Vorgehen des israelischen Militärs nicht akzeptieren."  

Die angespannte Situation hätte sich erst nach mehr als einer Stunde beruhigt, nachdem "weitere israelische Soldaten und auch Polizeikräfte hinzugezogen wurden". Telefonisch vermittelte demnach auch das für Auslandskorrespondenten zuständige "Foreign Desk" des IDF. Das ARD-Studio Tel Aviv wird nun einen Anwalt damit beauftragen, "eine juristische Aufarbeitung des Vorfalls zu prüfen", so der Tagesschau-Beitrag darlegend.

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