Nahost

WHO meldet Cholera-Fälle in allen Landesteilen des Libanon

Im Libanon breitet sich nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) die gefährliche Durchfallerkrankung Cholera aus. Inzwischen gibt es im krisengeplagten Nahostland 381 bestätigte Fälle. 17 Menschen sind daran gestorben. Die WHO zeigt sich tief besorgt.
WHO meldet Cholera-Fälle in allen Landesteilen des LibanonQuelle: AFP © IBRAHIM CHALHOUB

Nachdem das libanesische Gesundheitsministerium Anfang Oktober die ersten Cholera-Fälle nach fast drei Jahrzehnten gemeldet hat, sind nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) inzwischen alle Teile des Nahostlandes betroffen. Nach dem jüngsten WHO-Bericht gibt es im Libanon mehr als 1.400 Verdachtsfälle. 381 seien im Labor bestätigt worden. Der gefährlichen Krankheit seien 17 Menschen erlegen. Der Erreger sei wahrscheinlich aus dem Nachbarland Syrien eingeschleppt worden, wo es inzwischen in allen Landesteilen rund 20.000 Verdachtsfälle gebe, so der regionale WHO-Nothilfedirektor Rick Brennan.

Den Libanon unterstützt die WHO mit medizinischem Personal und Material sowie Laborkapazitäten. Sie führt in Kliniken und Krankenhäusern Schulungen durch, damit die Beschäftigten Cholera-Fälle richtig behandeln. Erschwert werde die Lage, weil das Land durch andere Krisen schon schwer getroffen sei, darunter auch eine schwere Wirtschafts- und politische Krise, so die WHO. Krankenhäuser hätten teils kaum noch Strom. Viele Menschen hätten kaum Zugang zu sauberem Trinkwasser, und die Abwasserentsorgung sei beeinträchtigt. Die WHO versuche zusammen mit der Regierung, 600.000 Impfdosen zu bekommen, um besonders Gefährdete schützen zu können.

Die WHO ist tief besorgt, weil die Zahl der Cholera-Ausbrüche weltweit in diesem Jahr stark gestiegen ist. Sie führt dies auf Überschwemmungen, Dürren, Konflikte, Bevölkerungsbewegungen und andere Faktoren zurück. Dadurch haben viele Menschen keinen Zugang zu sauberem Wasser und das Risiko von Cholera-Ausbrüchen wächst. Weil der Impfstoff knapp ist, hat die WHO im Oktober das empfohlene Impfregime geändert: Statt zwei Dosen soll vorerst nur eine Dosis verabreicht werden, was demnach kurzfristig genügend Schutz bietet.

Cholera kann durch erheblichen Flüssigkeitsverlust zu Nierenversagen oder zum Tod führen, ist aber mit Medikamenten gut behandelbar.

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(dpa)

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