Russland

Russische Bloggerin bei Ausreiseversuch wegen 11 Millionen Euro Steuerhinterziehung festgenommen

Die bekannte russische Bloggerin und Motivationstrainerin Jelena Blinowskaja wurde am Donnerstag wegen des Verdachts auf Steuerhinterziehung und Geldwäsche festgenommen. Inzwischen hat sie ihre Schuld eingestanden.
Russische Bloggerin bei Ausreiseversuch wegen 11 Millionen Euro Steuerhinterziehung festgenommenQuelle: Sputnik © Jekaterina Tschesnokowa

Die Bloggerin Jelena Blinowskaja ist in Russland für ihre "Wunschmarathons" bekannt, an denen seit fast zehn Jahren unzählige Frauen teilgenommen haben. Vier Wochen lang erhalten sie von Blinowskaja "Lektionen" und erstellen dann unter der Aufsicht von Mentoren eine Liste mit Wünschen, die sie in Realität umsetzen wollen. Die Idee des Marathons besteht darin, dass die Teilnehmerinnen einen Energieschub verspüren, um ihre Pläne dann auch in die Tat umzusetzen.

Ihre Followerschaft in den sozialen Medien wuchs in den vergangenen Jahren sprunghaft an. Allein auf Instagram hat die 41-Jährige mehr als fünf Millionen Anhänger. Später bot sie auch ein Finanz- und Beziehungstraining an. Seit 2022 moderiert sie ihre eigene Sendung im russischen Fernsehen.

Zu ersten Problemen kam es im März 2023, nachdem Blinowskaja bei der Staatsanwaltschaft angezeigt worden war. Sie selbst dementierte zunächst Meldungen über jegliche Ermittlungen. Noch am Mittwoch, einen Tag vor ihrer Festnahme, hielt Blinowskaja eine Motivationsrede auf einem Wirtschaftsforum in Moskau. 

Nun wurde sie am Donnerstag an der Grenze zu Weißrussland festgenommen, als sie mit dem Auto das Land verlassen wollte. Sie wird der Steuerhinterziehung in Höhe von fast einer Milliarde Rubel (mehr als elf Millionen Euro) und der Geldwäsche verdächtigt. Blinowskaja ist damit die dritte russische Bloggerin mit einem Millionenpublikum, die seit Anfang des Jahres wegen Steuerhinterziehung angeklagt wurde. Ihr Büro und Haus wurden noch am selben Tag durchsucht. Das Ermittlungskomitee veröffentlichte entsprechende Videoaufnahmen.

Die Agentur RIA Nowosti zitierte eine Quelle der Strafverfolgungsbehörden, wonach ihr Ehemann als Zeuge befragt wurde.

Am Freitag teilte das Ermittlungskomitee mit, dass Blinowskaja sich schuldig bekannt habe und ihre Tat bereue. Den Ermittlern zufolge hatte sie zusammen mit ihren Komplizen ihre Einnahmen auf mehrere Konten überwiesen, wobei sie den vereinfachten Steuersatz nutzte, um ihr Einkommen zu verringern. Mit den durch Steuerhinterziehung erlangten Mitteln soll Blinowskaja unter anderem ein Auto, die Ausstattung einer Firma sowie einen Urlaub bezahlt haben.

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