Meinung

Die Macht der machtdienenden Propaganda – Notizen vom Rand der narrativen Matrix

Meine Nachforschungen haben mich zu einem Schluss geführt: Es gibt eine Verschwörung der Eliten, die uns alle versklaven und uns alle in gehirngewaschene Automaten verwandeln wollen. Automaten, die gedankenlos die Wünsche ihrer Herrscher in einer grausamen Dystopie umsetzen, welche von den Mächtigen für die Mächtigen erschaffen wurde.
Die Macht der machtdienenden Propaganda – Notizen vom Rand der narrativen MatrixQuelle: Legion-media.ru © SOPA Images

Von Caitlin Johnstone

In drei Schritten zur Erkenntnis

Ein erster Schritt besteht darin, zu lernen, dass die Weltanschauung des Mainstream-Konsenses eine Lüge ist und dass wir seit unserer Kindheit mit machtdienender Propaganda über unsere Gesellschaft, unsere Nationen, unsere Regierungen und unsere Welt gefüttert wurden. Die meisten Menschen haben es noch nicht einmal bis zu diesem ersten Schritt geschafft.

In einem zweiten Schritt muss uns klar werden, wie wir belogen wurden. Viele Leute, die es über den ersten Schritt hinaus schaffen, geraten ab hier durcheinander. Viele von ihnen fallen auf blöde rechte Narrative über Juden herein, die angeblich die Welt beherrschen sollen. Über eine globalistische pädophile Kabale und Elite-Verschwörungen, die unsere Kinder zu Transgendern oder was auch immer machen wollen. Ihre Ideologie verbietet es ihnen, die wirklich zugrunde liegende Dynamik des Kapitalismus und den Aufbau eines Imperiums durch die eigene Regierung klar zu erkennen. Sie legen viel zu viel Wert darauf, dass Dinge wie Impfstoffe und die Zukunft des Transhumanismus genutzt werden, um eines Tages eine orwellsche Dystopie zu erschaffen. Weil ihre Weltanschauung es ihnen verbietet zu erkennen, dass wir bereits in einer machtdienenden gedankengesteuerten Dystopie leben.

Wieder andere gehen einfach nicht weit genug, um die Mainstream-Weltanschauung aus ihrem Kopf zu extrahieren. Sie fragen nicht tief genug danach, was wirklich Realität ist. Viele selbsternannte Sozialisten und Anarchisten glauben immer noch an falsche Mainstream-Narrative über Regierungen, die auf das Imperium setzen. Oder sie glauben immer noch an die machtdienende Dynamik der Parteipolitik. Schritt zwei erfordert viel harte, aufrichtige, intellektuell ehrliche Arbeit an sich selbst, um zu lernen Fakten von Fiktionen zu trennen.

Schritt drei heißt, zu lernen, was man dagegen tun kann und zu beginnen, Maßnahmen zu ergreifen. Er bedeutet ein Arbeiten an unserem Bewusstsein, um es auf all das zu erweitern, was wirklich vor sich geht. Und um anderen dabei zu helfen, die Schritte eins und zwei zu meistern. Denn das einzige, was jemals zu dauerhaften positiven Veränderungen im menschlichen Verhalten führte, ist eine Erweiterung des Bewusstseins. Je mehr Menschen es bis zum dritten Schritt schaffen, desto mehr Menschen wird es geben, die dabei helfen, alle anderen aufzuwecken.

Wer würde ohne das US-Militär die Welt vor Ballons und Erdgaspipelines schützen? Es ist sicherlich interessant, dass Russland die einzige Nation der Welt ist, die Schweden dazu drängt, die Ergebnisse seiner Untersuchung des Anschlags auf die Nord-Stream-Pipelines zu veröffentlichen. Während eine US-amerikanische UN-Beamtin auf "Zurückhaltung" bei den Untersuchungen des Vorfalls drängt.

Die Verantwortung des US-Imperiums für das Attentat auf die Nord-Stream-Pipelines ist zu einem jener offenen Geheimnisse geworden, auf die ein jeder die Antworten kennt, die aber niemand offiziell bestätigen will. So zum Beispiel ist es ein offenes Geheimnis, dass Israel über ein Nukleararsenal verfügt – wobei Seymour Hersh ebenfalls dazu beigetragen hat, es aufzudecken.

Über die Redefreiheit

Freie Meinungsäußerung ist bedeutungslos und wertlos, wenn man sie nicht dafür nutzt, um sich wirklicher Macht zu widersetzen. In westlichen "Demokratien" wird die Mehrheit der Menschen in einer Weise mit Propaganda eingedeckt, dass sie im Einklang mit den Interessen des westlichen Imperiums sprechen, denken und handeln. Man könnte sie genauso gut mit vorgehaltener Waffe dazu zwingen, das zu sagen, was sie sagen sollen. In totalitären Regimen sagt man das, was die Herrscher hören wollen, weil man durch Gewaltandrohung geradezu dazu gezwungen wird. In "freien Demokratien" sagst man das, was die Herrscher hören wollen, weil man durch Propaganda psychologisch dazu gezwungen wird. Im Endergebnis ist es das Gleiche.

Reagan hat einmal darüber gescherzt, dass die Sowjets denken, sie seien frei, weil sie die US-Regierung so oft kritisieren dürfen, wie sie wollen. Die Menschen im Westen glauben, sie hätten Redefreiheit, aber sie benutzen diese "Redefreiheit" niemals, um das tyrannische Imperium zu kritisieren, unter dem sie leben.

Die freie Meinungsäußerung wird als wichtiges Menschenrecht angesehen, weil sie den Menschen dazu dient, die Macht zu kontrollieren. Wenn man sie aber dafür nicht einsetzt, dann kann man auch gleich darauf verzichten. Die Redefreiheit ist nur dann frei, wenn man damit die Macht kritisieren kann und man es auch tatsächlich tut.

Das US-Imperium als Schutzmacht

Immer wenn ich die Hunderte von Militärstützpunkten erwähne, mit denen das US-Imperium unseren Planeten zugepflastert hat, dann entgegnen viele Leute: "All diese Stützpunkte in diesen Ländern sind nur deshalb da, weil die Regierungen diese dort zum Schutz haben wollen!"

Ja, ja. Ich bin sicher, es hat überhaupt nichts damit zu tun, dass die USA jede schwächere Nation, die sich weigert, ihre militärischen Interessen zu unterstützen, untergräbt, verarmt und zerstört. US-Militärbasen im Ausland sind "zum Schutz dort", genauso wie erpresste Zahlungen an die Mafia dem "Schutz" dienen. Ausländische Regierungen erlauben US-Militärstützpunkte auf ihrem Territorium nicht deshalb, weil sie sich vor ihren Nachbarn schützen wollen. Nein, sie tun dies, um sich vor den USA zu schützen.

Eines der seltsamsten Dinge, welche die Mainstream-Weltanschauung von uns verlangt zu akzeptieren, ist, dass die US-Regierung die Führung der Welt übernehmen sollte und sie diese Führung nur aus rechtschaffenen, wohltätigen und selbstlosen Gründen übernehmen will.

Jede andere Nation, die eine Führerschaft in der Welt beansprucht, wird des Größenwahns beschuldigt. Wir sind alle mit Filmen und Serien über böse Schurken aufgewachsen, die eine Weltherrschaft anstrebten. Doch die Mainstream-Weltanschauung fordert uns auf, zu akzeptieren, dass die US-Regierung die Welt beherrschen darf, weil sie damit die Freiheit und die Demokratie fördern will.

Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht?

Es ist leicht, in anderen Ländern, Kulturen und Gesellschaften Fehler zu sehen. Viel schwieriger ist es dagegen, Fehler in der eigenen Nation, Kultur und Gesellschaft zu erkennen.

Es ist leicht, auf Probleme hinzuweisen, die von anderen politischen Parteien und ideologischen Fraktionen ausgehen. Viel schwieriger ist es dagegen, die Probleme zu erkennen, die durch unsere eigenen Parteien und Fraktionen entstanden sind.

Es ist leicht zu behaupten, dass andere durch Propaganda manipuliert werden. Viel schwieriger ist es dagegen, zu verstehen, wie man selber durch Propaganda manipuliert wurde.

Es ist leicht zu erkennen, wie fehlgeleitet und wahnhaft andere sind. Viel schwieriger ist es dagegen, zu sehen, wie fehlgeleitet und wahnhaft wir selber geworden sind.

Je weiter wir uns von uns selbst entfernen, desto leichter fällt es uns, Fehler zu erkennen. Aber es nützt niemandem, wenn wir Probleme im fernen Anderen suchen. Je näher wir bei uns selbst suchen, desto mehr können wir das, was wir bei uns finden, in Gutes verwandeln.

Übersetzt aus dem Englischen.

Caitlin Johnstone ist eine unabhängige Journalistin aus Melbourne, Australien. Ihre Webseite findet sich hier und man kann ihr auf Twitter unter @caitoz folgen.

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