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Indigene Völker fordern von König Charles Entschuldigung für britischen Kolonialismus

Am Samstag wird der britische König Charles III. gekrönt. Vor dem historischen Ereignis haben Aktivisten aus dem Commonwealth of Nations in einem Brief Charles aufgefordert, sich für Kolonisierung zu entschuldigen, Reparationen zu zahlen und Kulturerbe zurückzugeben.
Indigene Völker fordern von König Charles Entschuldigung für britischen KolonialismusQuelle: AP © Carl de Souza

Wenige Tage vor der Krönung des neuen britischen Königs Charles III. haben sich Politiker und Aktivisten aus zwölf Ländern des Commonwealth of Nations mit einem Schreiben an den Monarchen gewandt. Die Unterzeichner sind Vertreter der indigenen Völker, Aktivisten der republikanischen Bewegungen und Bewegungen für Reparationen. Sie erinnern daran, dass Charles bereits im Juni 2022 anerkannt hatte, dass es an der Zeit sei, die Fehler der Vergangenheit zu einzugestehen. Nun rufen sie den neuen Regenten auf, eine förmliche Entschuldigung für die Auswirkungen der britischen Kolonialisierung zu geben.

Darüber hinaus fordern sie Reparationen für die Unterdrückung der indigenen Völker, Ausplünderung ihrer Ressourcen und Verunglimpfung ihrer Kulturen. In diesem Zusammenhang wird vorgeschlagen, den Reichtum der britischen Krone unter den Völkern umzuverteilen, denen er laut dem Schreiben gestohlen wurde. Außerdem wird König Charles dazu aufgefordert, sich unverzüglich für die Rückgabe von Artefakten sowie von menschlichen Überresten aus britischen Museen einzusetzen. Laut dem Schreiben wurden diese Kulturschätze durch Hunderte Jahre des Völkermordes, Versklavung, Diskrimination sowie Massenmordes unter der Protektion der britischen Krone erworben.

Unter den prominenten Unterzeichnern des Briefes ist Lidia Thorpe, eine unabhängige indigene Senatorin im australischen Parlament. Thorpe tritt wiederholt für eine Umgestaltung Australiens als Republik ein. Ihr zufolge sind das Parlament und der Premierminister des Landes dem neuen Monarchen unterstellt, den das australische Volk nicht gewählt hat. Daher solle Australien sich von der Krone freimachen und eine Republik werden. Bevor dies jedoch möglich sei, müsse das Land mehrere "unerledigte Angelegenheiten" aus der Vergangenheit lösen. Thorpe erklärte:

"Eine Republik, die die Ungerechtigkeiten des Niemandslandes nicht beseitigt hat, setzt das gewalttätige Erbe der Kolonialisierung fort."

Zudem stießen Einzelheiten zur Krönung von Charles III. auf Kritik. Die Australische Republikanische Bewegung bezeichnete die Forderung an die Untertanen des Commonwealth, dem neuen König die Treue zu schwören, als absurd. Nova Peris, die erste indigene Olympiasiegerin und eine Führungsperson der Bewegung, kritisierte dies als eine Beleidigung gegen alle Australier:

"Die Idee, dass eine Nation, die etwas auf sich hält, sich vor einem ausländischen König verneigt, ist erstaunlich."

Die Krönungszeremonie von Charles III., die erste seit 70 Jahren, findet am Samstag, dem 6. Mai, in London statt.

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