International

Medien: Ex-US-Marine-Offizierin hinter "pro-russischen" Social-Media-Accounts

Laut Medienangaben war die ehemalige US-Marineoffizierin Sarah Bils eine der Administratorinnen des "pro-russischen" Social Media Kontos Donbass Devushka. Die Accounts veröffentlichten unter anderem mehrere geheime Pentagon-Dokumente.
Medien: Ex-US-Marine-Offizierin hinter "pro-russischen" Social-Media-Accounts© Telegram / Donbass Devushka

Die ehemalige US-Marineoffizierin Sarah Bils betrieb die "pro-russischen" Social Media Seiten Donbass Devushka (Donbass Mädchen), über die einige der durchgesickerten Geheimdokumente des Pentagons und der US-Geheimdienste verbreitet wurden. Dies berichtet das Wall Street Journal.

Sarah Bils räumte in einem Interview am 15. April ein, dass sie eine von 15 Personen war, die die Accounts betrieben. Auf Telegram hat der Kanal rund 68.000 Abonnenten und die Beiträge werden auf Englisch veröffentlicht. Wie die Zeitung berichtet, wurden dort vier Dateien mit geheimen Informationen veröffentlicht.

Bis Ende vergangenen Jahres diente die 37-Jährige auf dem US-Marineflugplatz auf Whidbey Island. Die Ex-Offizierin erzählte, sie sei nicht nur die Chefin des Kanals gewesen, sondern habe sich auch an der Mittelbeschaffung beteiligt und Podcasts veröffentlicht. Bils lehnte es aber ab, die Namen der anderen Betreiber des Kanals preiszugeben.

Jedoch unterstrich sie, dass sie nicht diejenige gewesen sei, die die Geheimakten des Pentagons auf dem Kanal veröffentlicht habe. Außerdem gebe es keine Beweise dafür, dass Bils während ihres Dienstes ihren Zugang zu sensiblen Daten ausgenutzt habe, um diese zu stehlen. Bils wörtlich:

"Ich weiß natürlich, wie schwerwiegend streng geheime Verschlusssachen sind. Wir haben sie nicht geleakt."

Die Washington Post berichtet unter Berufung auf geleakte Dokumente, dass die Vereinigten Staaten die Wirksamkeit "russischer Propaganda- und Manipulationsbemühungen" in sozialen Netzwerken wie Twitter, Youtube, TikTok, Telegram und anderen analysiert hätten. Ihren Daten zufolge gelinge es, nur ein Prozent der "pro-russischen" Konten und Bots zu identifizieren. Thomas Rid, ein Desinformationsspezialist und Professor an der School of Advanced International Studies der Johns Hopkins University, sagte, die Zahl deute darauf hin, dass Russland in der Informationsschlacht "gewinnt". Gleichzeitig räumte er ein, dass die Daten möglicherweise nicht echt seien.

Bils teilte auch mit, russische und jüdische Wurzeln zu haben, und sprach in Podcasts, die sie moderierte, mit russischem Akzent. Ihre Identität als "normales Yankee-Mädchen, das in Oak Harbor lebt", wurde am Sonntag in einem Twitter-Thread von Pekka Kallioniemi, einem Stipendiaten an der Universität Tampere in Finnland, gemeldet.

Kallioniemi bezeichnete Bils als "Betrügerin" und behauptete, sie betreibe Propaganda für Spenden. Bils bestritt gegenüber dem WSJ, Geld an das russische Militär geschickt zu haben, was gegen US-Sanktionen verstoßen hätte. Der "kleine" Betrag, den sie gesammelt habe, sei für die Finanzierung der Tätigkeit des Kollektivs und für Wohltätigkeitsorganisationen in Serbien, Pakistan, Somalia, Syrien und den palästinensischen Gebieten verwendet worden, betonte sie.

Mehr zum Thema - Durchgesickerte Pentagon-Dokumente: Hat der Mossad versucht, Netanjahu zu stürzen?

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.