International

NATO-Übungen mit atomaren Kampfjets über Belgien, der Nordsee und Großbritannien

Das NATO-Manöver "Steadfast Noon" startete am Montag und dauert bis Ende Oktober. Es beinhaltet die Entsendung von US-amerikanischen B-52-Bombern nach Europa – der Einsatz scharfer Waffen sei nicht geplant. Die belgische Friedensinitiative "Coalition Against Nuclear Weapons" forderte den Militärblock auf, die Übungen abzusagen.
NATO-Übungen mit atomaren Kampfjets über Belgien, der Nordsee und GroßbritannienQuelle: AFP © © Martin BERNETTI / AFP

Beim NATO-Manöver zur Verbesserung der Abschreckungsfähigkeit des Bündnisses sind auch strategische Kampfjets beteiligt, die mit Atomwaffen bestückt sein können. Es begann inmitten einer Zeit, in der die Spannungen mit Russland aufgrund des Ukraine-Konflikts hoch sind.

Die Übungen "Steadfast Noon" (Unerschütterlicher Mittag) dauern bis zum 30. Oktober und finden über Belgien, der Nordsee und dem Vereinigten Königreich statt. Die NATO bezeichnete die Übungen als "Routine" und "nicht im Zusammenhang mit aktuellen Weltereignissen" stehend. Scharfe Waffen würden nicht zum Einsatz kommen, betonte sie. 

Insgesamt werden vierzehn Länder und sechzig Flugzeuge verschiedener Typen an "Steadfast Noon" teilnehmen. Zu den Flugzeugen gehören hochmoderne Kampfflugzeuge, Überwachungs- und Tankflugzeuge sowie strategische US-Bomber des Typs B-52 mit nuklearer Bewaffnung, die vom Luftwaffenstützpunkt Minot in North Dakota aus nach Europa fliegen werden. NATO-Sprecherin Oana Lungescu erklärte:

"Diese Übung trägt dazu bei, dass die nukleare Abschreckung des Bündnisses sicher und wirksam bleibt."

Am Donnerstag forderte die belgische Aktivistenorganisation "Coalition Against Nuclear Weapons" den Militärblock auf, die Übungen abzusagen. Die Aktivisten erklärten, dass es "inmitten hoher nuklearer Spannungen mit Russland unverantwortlich" sei, diese Übungen durchzuführen.

Am selben Tag äußerte sich der Koordinator des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, "Steadfast Noon" sei lange vor dem Beginn der russischen Militäraktion in der Ukraine Ende Februar geplant worden. Die Übungen würden mehr als 600 Meilen (circa 966 Kilometer) von Russlands Grenzen entfernt stattfinden, fügte er hinzu. 

Laut Kirby würden die USA erwarten, dass Russland in naher Zukunft seine eigene jährliche strategische Nuklearübung durchführen wird. "Wir gehen davon aus, dass sich die Übung über mehrere Tage erstrecken wird", erklärte er. Washington erwarte, so Kirby weiter, dass die Übung "im normalen Rahmen" stattfinden werde, zum Beispiel durch den Einsatz strategischer Mittel. Moskau hat jedoch noch keine Übungen dieser Art angekündigt.

Mehr zum ThemaNord-Stream-Sabotage: Zeitgleich NATO-Übungen für "unbemannte maritime Systeme"

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.