Deutschland

Sachsens Ministerpräsident Kretschmer fordert Reparatur der Nord-Stream-Gaspipelines

Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat sich dafür ausgesprochen, dass Deutschland sich die Option preisgünstiger russischer Gaslieferungen erhält. Dafür müssen die beschädigten Stränge der Nord-Stream-Gaspipelines umgehend repariert werden.
Sachsens Ministerpräsident Kretschmer fordert Reparatur der Nord-Stream-GaspipelinesQuelle: www.globallookpress.com © Robert Michael / dpa

Der sächsische Ministerpräsident und stellvertretende Vorsitzende der Bundes-CDU Michael Kretschmer hat in einem am Sonnabend veröffentlichten Interview für die Zeitungen der Funke Mediengruppe die schnellstmögliche Reparatur der bei einem Sabotageakt Ende September letzten Jahres beschädigten Stränge der Nord-Stream-Gaspipelines gefordert. Deutschland müsse sich, so der Politiker, für die Zeit nach dem Ukraine-Krieg die Option erhalten, Erdgas zu günstigeren Preisen zu beschaffen, als es beim aufwändigen Transport von Flüssiggas möglich ist. 

Werde der Schaden nicht umgehend behoben, werde Nord Stream 1 dauerhaft unbrauchbar, warnte der stellvertretende CDU-Vorsitzende. Die verbliebene Röhre müsse zumindest gesichert werden. Die Betreiber sollten bald dafür sorgen, dass die Pipeline repariert werden kann.

Die Frage nach russischem Erdgas stelle sich nicht, "solange der Krieg tobt", sagte Kretschmer. Doch müsse Deutschland sich "die Option erhalten, nach Ende des Krieges nicht nur das sehr teure Flüssiggas zu nutzen". Es liege im nationalen Interesse, zu prüfen, aus welchem Land dann günstigere Gasalternativen erworben werden könnten.

Außerdem forderte der CDU-Politiker längere AKW-Laufzeiten. Um die Wirtschaft im Osten zu stärken, will Kretschmer gezielt Fachkräfte aus dem Ausland, insbesondere aus Indien und dem Vietnam, in die "neuen Länder" holen.

Russische Gasmarkt-Experten vermuten, dass die Europäische Union derzeit so agiert, um sich die Option der Wiederaufnahme russischer Gaslieferungen offenzuhalten (RT hatte berichtet). Sie betonen jedoch, dass aus der Sicht von Gazprom eine Reihe von Bedingungen erfüllt sein muss, damit Nord Stream wieder in Betrieb genommen werden kann. Insbesondere müsse zunächst die Frage der Genehmigung für den Betrieb von Nord Stream 2 durch die EU geklärt werden.

Neben der Lösung technischer und juristischer Fragen sollte auch eine Normalisierung der politischen Beziehungen zwischen Russland und der EU stattfinden, bevor ernsthaft an den Wiederaufbau gedacht werden könnte, so die Experten.

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