Europa

Tag des Sieges an EU-Grenze: Konzert in Russland, Anti-Kriegs-Plakat in Estland

Der Fluss Narwa trennt Russland und Estland nicht nur geografisch, sondern auch politisch. Während am 9. Mai in der russischen Grenzstadt Iwangorod Kriegslieder bis nach Estland zu hören waren, war auf der anderen Seite ein Anti-Kriegs-Plakat zu sehen.
Tag des Sieges an EU-Grenze: Konzert in Russland, Anti-Kriegs-Plakat in EstlandQuelle: AP

Die russische Stadt Iwangorod und die estnische Stadt Narwa liegen sich an den Ufern des gleichnamigen Flusses Narwa gegenüber und sind durch eine sogenannte Freundschaftsbrücke verbunden. Anlässlich des Tags des Sieges am 9. Mai hatten die russischen Behörden eine Bühne samt großer Leinwand in der Nähe der Brücke errichtet, wo getanzt und sowjetische Kriegslieder gesungen wurden. Die lokalen Behörden hatten bereits im April ein großes Konzert angekündigt. "Wir werden am Ufer des Narwa-Flusses eine große Leinwand aufstellen, damit auch die Einwohner von Narwa das Konzert sehen können", sagte damals Alexander Sosnin, Leiter der örtlichen Verwaltung. Diese Entscheidung sei "auf föderaler Ebene" getroffen worden. Zudem könnte ihm zufolge in Iwangorod eine Allee mit den Kopien aller in Narwa abgerissenen sowjetischen Denkmäler entstehen.

Die Feierlichkeiten in Iwangorod waren am 9. Mai tatsächlich auf der anderen Seite des Flusses, im EU-Land Estland, zu sehen und zu hören. Unter anderem gratulierte der russische Moderator den Bewohnern Estlands zum Tag des Sieges, berichtete die Zeitung RBK. Videos, die im Internet kursieren, zeigen, wie einige Bewohner Estlands das Konzert vom EU-Gebiet aus verfolgen.

Die estnische Seite reagierte mit einem Plakat mit der Aufschrift "Putin War Criminal" (Putin ist ein Kriegsverbrecher), das auf Initiative der Burg Narwa und des Projekts Propastop aufgehängt und auch in Russland gesehen wurde, berichtete das Magazin Delfi. Die Direktorin der Burg nannte das Plakat "eine Botschaft an die russische Seite".

Die russische Seite forderte estnische Delegierte auf, das Plakat zu entfernen. Estland erklärte, dass das Plakat nicht gegen die russischen Gesetze verstöße. "Die Vertreter der Polizei und des Grenzschutzes erklären, dass ein solches Plakat in unserem Land nicht verboten ist, dass wir uns bei unserer Arbeit auf estnische Gesetze stützen und dass russische Beamte keinen Grund haben, die Entfernung des Plakats zu verlangen", erklärte der Leiter der Polizei von Narva.

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