Europa

Politico: Neuer Eigentümer Axel Springer will proisraelische Agenda verstärken

Axel Springer kaufte kürzlich das US-Nachrichtenportal Politico. Nun verkündete der Springer-Chef, Politico müsse sich entsprechend Springer-Standards in Deutschland verhalten. Er erwartet von den Mitarbeitern, dass sie sich an die "Leitprinzipien" halten, obwohl sie nicht dazu verpflichtet seien, sich wie Mitarbeiter in Deutschland schriftlich zu diesen zu bekennen.
Politico: Neuer Eigentümer Axel Springer will proisraelische Agenda verstärkenQuelle: AFP © Bernd von Jutrczenka

Der Axel-Springer-Verlag, der neue Eigentümer von Politico, erwartet, dass das US-Nachrichtenportal sich an die Prinzipien der Muttergesellschaft halte, einschließlich der Unterstützung der Politik Israels. Das sagte der Chef Axel-Springer-Konzerns Mathias Döpfner am Freitag dem Wall Street Journal. 

Döpfner bezeichnet die Unterstützung Israels schon lange als "deutsche Pflicht". Er sagte am Freitag dem WSJ, proisraelische Politik und die Unterstützung eines vereinten Europas sowie der freien Marktwirtschaft gehören zu den Grundsätzen des Axel-Springer-Verlags.  

"Diese Werte sind wie eine Verfassung, sie gelten für jeden Mitarbeiter unseres Unternehmens."

Er erwartet von Politico-Mitarbeitern, sich an die Axel-Springer-"Leitprinzipien" zu halten, obwohl sie nicht dazu verpflichtet seien, sich wie Mitarbeiter in Deutschland schriftlich zu diesen zu bekennen. Zugleich erklärte Döpfner, Mitarbeiter, die anderer Meinung seien, "sollten nicht für Axel Springer arbeiten, ganz klar". Der Springer-Verlag entwickele die USA Schritt für Schritt zu seinem wichtigsten Markt und Wachstumsmotor für digitale Publikation, fügte der deutsche Verleger und Lobbyist hinzu.  

Döpfner sagte im Interview, das Unternehmen rechne damit, neue 100 zusätzliche Mitarbeiter im Management und in der Redaktion von Politico angeheuert zu werden. Das Unternehmen beschäftigt derzeit 900 Mitarbeiter in den USA und Europa. Er legte auch vorläufige Pläne für einen internationalen Vorstoß vor – einschließlich der Absicht, in mehreren verschiedenen Sprachen zu veröffentlichen.

Der Axel-Springer-Verlag besitzt die deutschen Zeitungen Bild, Europas meistverkaufte Boulevardzeitung, und Die Welt, ein Mitte-Rechts-Blatt. Springer ist derzeit in 40 Ländern tätig und beschäftigt über 16.000 Mitarbeiter. Davon sind etwa 2.400 Journalisten.

Der Axel-Springer-Verlag und Politico haben 2013 eine Unternehmenskooperation zur Gründung von Politico Europe unterzeichnet, einem in Brüssel ansässigen Nachrichtenunternehmen. Der Medienkonzern Axel Springer hatte im August das US-Nachrichtenportal Politico für mutmaßlich eine Milliarde Dollar gekauft. Das bisherige transatlantische Gemeinschaftsunternehmen Politico Europe befindet sich seither zu 100 Prozent im Hause Springer. 

Mehr zum Thema - Prompt nach Übernahme durch Springer: Magazin Politico entdeckt Feindbild RT DE 

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.