Nahost

Detonationen und Luftabwehrfeuer in Iran: Militärübung oder Angriff?

Der Vorfall in der iranischen Stadt Karadsch hat sich nur wenige Wochen nach einem Drohnenangriff auf eine Munitionsfabrik im Zentrum des Landes ereignet. Die iranischen Medien sprechen von einer Übung der Revolutionsgarden. Inspektoren der IAEA sollen in Iran vor Kurzem Uran mit einem Anreicherungsgrad von 84 Prozent gefunden haben.
Detonationen und Luftabwehrfeuer in Iran: Militärübung oder Angriff?Quelle: AFP © Joe Klamar

In der Nacht auf Freitag ereigneten sich in der zentral-iranischen Stadt Karadsch mehrere Detonationen. Laut den iranischen Medien habe es sich dabei lediglich um eine "nicht angekündigte" Übung der Revolutionsgarden am Rande der Stadt gehandelt. Aufnahmen von Luftabwehrfeuer, die das Ausmaß der Explosionen zeigen, verbreiteten sich sogleich in den sozialen Medien. Karadsch liegt etwa 40 Kilometer nordwestlich der iranischen Hauptstadt Teheran.

Karadsch gilt als Zentrum der iranischen Raketenindustrie. Auch eine Nuklearforschungsanlage befindet sich in der Stadt, die knapp zwei Millionen Einwohner zählt. Im Jahr 2021 wurde durch einen mutmaßlichen israelischen Drohnenangriff eine Zentrifugenmontageanlage in Karadsch beschädigt. Iran erklärte damals, man habe den Angriff vereitelt. Aber israelische Medien berichteten, dass die Anlage bei dem Angriff beschädigt worden sei. Satellitenbilder zeigten geringe Schäden an der Anlage.

Der Angriff soll nach Darstellung der israelischen Medien damals auf die Iran Centrifuge Technology Company (TESA) abgezielt haben. Die TESA-Fabrik war damit beauftragt, beschädigte Zentrifugen in der Nuklearanlage in Natanz zu ersetzen, und stellt Berichten zufolge auch fortschrittlichere Zentrifugen her, die Uran schneller anreichern können.

Der aktuelle Vorfall in Karadsch hat sich nur wenige Wochen nach einem Drohnenangriff auf eine Munitionsfabrik des iranischen Verteidigungsministeriums nahe der Metropole Isfahan ereignet. Das Wall Street Journal berichtete damals, dass Israel hinter der Attacke stecke, die israelische Armee äußerte sich dazu allerdings nicht. Als Vergeltung für den Angriff auf die Militäranlage in Isfahan soll Iran einige Wochen später einen israelischen Öl-Tanker ins Visier genommen haben. Der Angriff, der sich dem Bericht zufolge am 10. Februar ereignete, richtete sich gegen die unter liberianischer Flagge fahrende "Campo Square", deren Eigner die von dem israelischen Milliardär Eyal Ofer geführte Reederei "Zodiac Maritime" ist. 

Inspektoren der IAEA sollen in Iran vor Kurzem Uran mit einem Anreicherungsgrad von 84 Prozent gefunden haben. Es ist allerdings noch unklar, ob Teheran das Material bewusst derart hoch angereichert hat. Netanjahu wiederholte am Dienstagabend seinen Standpunkt, dass die internationale Gemeinschaft ihre Versprechen, die nuklearen Ambitionen Irans zu vereiteln, durch ernsthafte Drohungen mit militärischen Maßnahmen oder den tatsächlichen Einsatz von Bombern untermauern müsse.

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