Asien

Pjöngjang startet Interkontinentalrakete wenige Stunden vor Gipfeltreffen zwischen Seoul und Tokio

Nordkorea setzt seine Raketenstarts fort. Nachdem das Land am Dienstag zwei Kurzstreckenraketen in Richtung des Japanischen Meeres abgefeuert hat, fliegt nun eine ballistische Interkontinentalrakete fast 1.000 Kilometer weit. Südkorea und Japan erheben Protest.
Pjöngjang startet Interkontinentalrakete wenige Stunden vor Gipfeltreffen zwischen Seoul und TokioQuelle: AFP © AFP PHOTO / KCNA VIA KNS

Am Donnerstag hat Nordkorea eine ballistische Langstreckenrakete in Richtung des Japanischen Meeres gestartet. Die Agentur Yonhap berichtet unter Berufung auf den Generalstab in Seoul, dass der Start um 7:10 Uhr Ortszeit (acht Stunden weniger in Deutschland) im Bezirk Sunan in der Nähe der Hauptstadt Pjöngjang registriert worden sei. Weitere Einzelheiten wurden nicht bekannt gegeben. Das südkoreanische Militär teilte aber mit, dass es Überwachung und Wachsamkeit verstärke und weiterhin mit den USA eng zusammenarbeite.

Das Verteidigungsministerium in Tokio bestätigte den Raketenstart in Nordkorea. Die Agentur Kyodo News berichtet unter Berufung auf das japanische Militär, dass der Flugkörper um 8:18 Ortszeit etwa 250 Kilometer westlich der Insel Ōshima in der Präfektur Hokkaidō außerhalb der ausschließlichen Wirtschaftszone des Landes ins Japanische Meer gestürzt sei. Die mutmaßliche Interkontinentalrakete sei ungefähr 1.000 Kilometer weit geflogen und habe dabei eine maximale Flughöhe von 6.000 Kilometern erreicht. Es wurden keine Schäden gemeldet.

Der Raketenstart in Nordkorea erfolgte nur wenige Stunden vor einem Treffen zwischen dem südkoreanischen Präsidenten Yoon Suk-yeol und dem japanischen Premierminister Fumio Kishida. Die Politiker wollten in Tokio unter anderem über nordkoreanische Raketenstarts und nukleare Bedrohungen diskutieren. Der jüngste Raketentest fiel auch mit gemeinsamen Militärmanövern von Südkorea und den USA zeitlich zusammen. Pjöngjang hatte im Vorfeld die Übung Freedom Shield (Freiheitsschild) als "Vorbereitungen für einen Krieg" verurteilt.

Der südkoreanische Staatschef verurteilte die jüngsten militärischen Aktivitäten des Nachbarlandes. Yoon sprach von Provokationen, die negative Konsequenzen nach sich ziehen würden. Bei einer Dringlichkeitssitzung des Sicherheitsrates sagte er:   

"Die unüberlegten Provokationen des Nordens werden einen klaren Preis haben."

Der Staatschef ordnete den Sicherheitskräften an, die laufenden Militärübungen mit den USA planmäßig durchzuführen und ihre Entschlossenheit zu zeigen, das Land zusammen mit den USA zu verteidigen und jegliche nordkoreanische Bedrohung abzuwehren.

Auch Japan verurteilte den Start der mutmaßlichen Interkontinentalrakete aufs schärfste. Das Verteidigungsministerium in Tokio sprach von einer Bedrohung für den Frieden und die Sicherheit in der Region und der ganzen Welt. Die Handlungen der Regierung in Pjöngjang seien ein Verstoß gegen Resolutionen des UN-Sicherheitsrates.

Vor einer Woche hatte Pjöngjang im Rahmen einer Militärübung Angriffe gegen Feinde, darunter Schläge gegen feindliche Flughäfen, simuliert. Drei Tage später feuerte das Land von einem U-Boot aus zwei "strategische Marschflugkörper" in Richtung des Japanischen Meeres ab. Am Dienstag folgte dann der Start zweier ballistischer Boden-Boden-Raketen. 

Mehr zum ThemaPjöngjang warnt Washington: Abschuss unserer Raketen wäre Kriegserklärung

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.