Asien

Seoul schließt Atomaufrüstung im Fall von Zuspitzung der Spannungen mit Pjöngjang nicht aus

Der Konflikt auf der koreanischen Halbinsel spitzt sich kontinuierlich zu. Am Donnerstag hat Pjöngjang abermals eine ballistische Rakete abgefeuert. Vor diesem Hintergrund zeigt sich Seoul zu ernsthaften Maßnahmen, darunter einer Stationierung von US-Atomwaffen, bereit.
Seoul schließt Atomaufrüstung im Fall von Zuspitzung der Spannungen mit Pjöngjang nicht ausQuelle: Legion-media.ru © YANDONG LIU

Der südkoreanische Wiedervereinigungsminister Kwon Young-se hat in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Yonhap die Notwendigkeit betont, die nordkoreanische Führung zu einem Verzicht auf Atomwaffen zu überreden. Dem Politiker zufolge sei die Denuklearisierung des Nachbarlandes "nicht unerreichbar". Dieses Ziel könne unter anderem damit erreicht werden, dass man Pjöngjang mit Abschreckung, Sanktionen und Druck an den Verhandlungstisch zwinge.

Dabei schloss Kwon eine atomare Aufrüstung Südkoreas nicht aus, sollten sich die Spannungen in der Region deutlich zuspitzen. Zwar habe die Regierung in Seoul dies nicht vor, aber sie könnte auch nicht die öffentliche Meinung ignorieren, falls diese zu einer nuklearen Aufrüstung des Landes im weiteren Sinne neigen würde. In Frage kämen dann eine Entwicklung von Atomwaffen, ein nuklearer Austausch oder eine Stationierung von US-Atomwaffen.

Der Einigungsminister teilte ferner mit, dass die Regierung in Pjöngjang inzwischen allem Anschein nach die Vorbereitungen für einen Atomtest abgeschlossen habe. Derzeit scheine es aber in Nordkorea keine "dringende Notwendigkeit" an einem solchen Test zu geben, da Pjöngjang durch die Legalisierung des Einsatzes von Atomwaffen im September offenbar gewisse "politische Effekte" erzielt habe.

Die nordkoreanische Außenministerin Choe Son-hui kündigte ihrerseits eine noch schärfere militärische Reaktion an, sollten die USA und ihre Verbündeten mit ihrer Abschreckungsstrategie fortfahren. Je mehr es auf der koreanischen Halbinsel und in der Region Provokationen seitens der USA und ihrer Verbündeten gebe, umso schärfere Gegenmaßnahmen werde Nordkorea ergreifen. Kurz darauf feuerte Nordkorea am Donnerstag eine ballistische Kurzstreckenrakete ab. Nach Angaben des südkoreanischen Militärs flog sie etwa 240 Kilometer in Richtung offenes Meer.

Südkorea ist ein atomwaffenfreies Land, seitdem die USA in den 1990er-Jahren im Einklang mit einem mit der UdSSR erzielten Abrüstungsabkommen ihr nukleares Arsenal von der koreanischen Halbinsel entfernt hatten.

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