Lateinamerika

Proteste in Panama: Indigene fordern Rückgabe ihrer Territorien und blockieren wichtige Straßen

Seit ungefähr drei Wochen kommt es in Panama zu Straßenbarrikaden. Ein wichtiger Grund sind steigende Benzinpreise. Den von den Gewerkschaften organisierten Protestaktionen schließen sich jetzt Indigene an, die von der Regierung die Rückgabe ihrer Territorien fordern.
Proteste in Panama: Indigene fordern Rückgabe ihrer Territorien und blockieren wichtige StraßenQuelle: AFP © LUIS ACOSTA

Indigene Organisationen haben in Panama gleich mehrere Abschnitte der Interamericana, des zentralamerikanischen Teils der Panamericana, blockiert. Somit behindern sie den Autoverkehr auf einer der wichtigsten Straßen des Landes, die von der Grenze zu Costa Rica bis in die Provinz Darién an der Grenze zu Kolumbien verläuft.

Zu den Protesten gegen die illegale Ausbeutung der indigenen Territorien durch Privatpersonen hatte der Nationale Verband der indigenen Völker von Panama (COONAPIP) aufgerufen. Die Organisation kündigte Straßenblockaden nahe der Ortschaften Alto Bayano, Ipetí Emberá, Pueblo Nuevo, Puerto Lara, Chepo, Puente Bayano und im Landkreis Ngäbe-Buglé an. COONAPIP forderte die Teilnehmer auf, die Proteste aufrechtzuerhalten, bis die Regierung den Indigenen endlich Gehör schenke, die sich hintergangen und diskriminiert fühlten.

Linares García, der Sprecher des indigenen Landkreises Madugandí, sagte in einem Interview für die spanische Nachrichtenagentur EFE:  

"Nicht indigene Siedler fallen illegal in unsere Territorien ein, wobei sie Bäume fällen und die Umwelt verschmutzen."

An der Blockade einer Brücke über dem See Bayano ungefähr 100 Kilometer von Panama-Stadt entfernt nahmen mehr als 100 Menschen teil. Die Demonstranten trugen Transparente mit der Losung: "Wir verkaufen nicht unseren Boden, wir schützen unseren Boden."

Die Indigenen-Proteste entfalten sich vor dem Hintergrund der seit etwa drei Wochen andauernden Demonstrationen gegen steigende Preise, bei denen auch Reformen im sozialen, wirtschaftlichen und Bildungsbereich gefordert werden. Obwohl die Regierung und die Gewerkschaften im Dialog miteinander sind, gehen die Straßenproteste weiter.

Inzwischen gibt es erste negative Auswirkungen der zahlreichen Straßensperren. In vielen Läden und Supermärkten kommt es zu Engpässen bei Waren des täglichen Bedarfs. Gleichzeitig werden Lebensmittel teurer. In den sozialen Netzwerken machen Videos mit leeren Regalen die Runde.

Die wirtschaftliche Situation in dem zentralamerikanischen Land spitzt sich vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs zu, der die Brennstoffpreise in die Höhe getrieben hat. Panama ist beinahe zu 100 Prozent von Treibstoffimporten abhängig. Im Land gibt es keine einzige Erdölraffinerie. Eine der Forderungen der Gewerkschaften ist es, die Benzinpreise zu deckeln.

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