Wirtschaft

"Erfolgreicher Börsengang: Begleitende Banken haben Porsche-Aktie tagelang massiv gestützt

Der Luxuswagenhersteller Porsche ist seit kurzem an der Börse und laut aktuellem Kurs wertvollster Autobauer Europas. Gezündet wurde der Parkettgang anfangs aber durch die von beteiligten Banken geschaffene Nachfrage. Diese wiederum profitieren wie auch andere Beteiligte.
"Erfolgreicher Börsengang: Begleitende Banken haben Porsche-Aktie tagelang massiv gestütztQuelle: www.globallookpress.com © Boris Roessler/ dpa / Global Look Press

Nur eineinhalb Stunden nach dem offiziellen Beginn der Zeichnungsfrist für Porsche-Aktien meldeten die begleitenden Banken, dass die Orderbücher "über die gesamte Preisspanne hinweg vielfach überzeichnet" seien. Ein spektakulärer Börsenstart, dabei lagen Börsengänge, Kapitalerhöhungen und Paketverkäufe in Deutschland bis September auf dem niedrigsten Stand in diesem Jahrhundert.

Die am milliardenschweren Börsengang des Sportwagenbauers Porsche AG beteiligten Investmentbanken haben den Aktienkurs tagelang kräftig mit Käufen gestützt. Damit der Kurs nicht unter den Ausgabepreis von 82,50 Euro fällt, kauften sie vom 29. September bis zum 4. Oktober knapp 3,8 Millionen Aktien und wendeten dafür fast 313 Millionen Euro auf, wie aus einer Pflichtmitteilung der US-Großbank Bank of America vom Mittwochabend hervorgeht.

Die Bank of America ist unter den beteiligten Konsortialbanken das koordinierende Geldinstitut. Mit solchen Käufen wird der Nachfrage nachgeholfen und das Angebot verknappt. Die Bank of America erwarb Porsche-Aktien zu Preisen von durchschnittlich 82,44 Euro.

Die Porsche-AG-Vorzugsaktien waren am Donnerstag vor einer Woche für 82,50 Euro pro Stück ausgegeben worden und drohten an den ersten Handelstagen mehrfach unter diese Marke zu fallen. Am vergangenen Montag fiel der Kurs dann auf ein Tief von rund 81 Euro.

Mittlerweile ist das Papier mit dem Aufschwung an der Börse deutlich gestiegen und erreichte am Vortag sein Hoch bei 89,64 Euro. Am Donnerstag schlossen die Titel im Xetra-Handel bei 87,92 Euro. Inzwischen hat die Porsche AG mit 85 Milliarden Euro einen höheren Börsenwert als der Mutterkonzern VW, der unter 80 Milliarden Euro liegt.

Für die Platzierung der Aktien erhalten die Banken wohl einen dreistelligen Millionenbetrag, wie aus dem Börsenprospekt hervorgeht. Auch Oliver Blume, Vorstandsvorsitzender bei Porsche sowie Volkswagen, dürfte durch den Erfolg des Börsengangs mit virtuellen Aktien eine frische Millionensumme besitzen.

Weiterhin dürfte sich der Schritt aufs Parkett auch für die Familien Porsche und Piëch gelohnt haben, die zwar noch immer nicht wie bei Volkswagen mehr als die Hälfte der Stimmen halten, wohl aber einen signifikanten Anteil eines nunmehr enorm wertvollen Unternehmens. Auch die Volkswagen AG profitiert vom größten Börsengang Deutschlands seit der Telekom im Jahr 1996.

Mit einem Börsengang gewinnen Unternehmen sowohl an Liquidität als auch an Bekanntheit. Der Stuttgarter Sportwagenbauer Porsche AG war dieses Jahr zuerst jedoch aus anderen Gründen in die Schlagzeilen geraten, nachdem Blume von einem engen Austausch mit Finanzminister Lindner (FDP) gesprochen hatte, was er nach der öffentlichen Empörung über eine mögliche Einflussnahme des Luxuswagenherstellers auf die Politik jedoch zurücknahm. Satiriker mussten sich wegen eines Plakats mit einer Abbildung des Finanzministers neben der Aufschrift "Sollen sie doch Porsche fahren" jedoch wie Schwerkriminelle behandeln lassen.

Mehr zum Thema - E-Auto-Prämie: Anreiz für Verkauf von "Billig-Tesla" ins Ausland

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.