Meinung

Wie gefährlich ist Putin für den Westen? Kommunist? Welteroberer? Mythen, Legenden, Fakten!

Lenin war der Gründer der Sowjetunion, ein fanatischer Revolutionär. Ist Putin der neue Lenin? Die Bild beschreibt den russischen Präsidenten in einem Artikel als Kreml-Tyrannen, Kreml-Diktator und Kreml-Despoten, versucht, Putin zu entmenschlichen.
Wie gefährlich ist Putin für den Westen? Kommunist? Welteroberer? Mythen, Legenden, Fakten!Quelle: RT

Von Thorsten Schulte

Lenin war der Gründer der Sowjetunion, ein fanatischer Revolutionär. Ist Putin der neue Lenin? Die Bild-Zeitung beschreibt den russischen Präsidenten in einem Artikel als Kreml-Tyrannen, Kreml-Diktator und Kreml-Despoten, versucht, Putin zu entmenschlichen.

Selbst vermeintlich alternative Medien in Deutschland werfen Putin Imperialismus vor und unterstellen ihm, eine kommunistische Langzeitstrategie zu verfolgen. Der Fall des Kommunismus 1989 sei demnach nur vorgetäuscht und am Ende wolle man weltweit den Kommunismus verwirklichen. Putin als ehemaliger KGB-Offizier sei demnach ein waschechter Kommunist, der von seiner Rückkehr träume und sie verwirklichen wolle.

Für jeden sein Land und die Freiheit liebenden Westeuropäer und Nordamerikaner muss Putin daher die größte Gefahr sein. Machen wir die Probe aufs Exempel. Jeder möge sich seines eigenen Verstandes bedienen. Und vorab eine Frage: Ende Februar 2022 raubte der Westen über die Hälfte der Währungsreserven der russischen Zentralbank, alle Dollars, alle Euros. Hätte Putin damals alle Öl- und Gaslieferungen nach Europa eingestellt, hätten wir sehr schnell Chaos in Mitteleuropa vorgefunden. Ist er wirklich unberechenbar und auf den Untergang Europas aus?

Aber der Reihe nach:

Im Westen sehen wir, dass der Staat nicht auf eine gute Familienpolitik setzt, sondern auf Einwanderung. Die Völker verlieren ihr altes Gesicht, der Tod des alten weißen Mannes wird in den Medien herbeigeschrieben und anscheinend herbeigesehnt. Die Weißen verlieren in den USA die Mehrheit bis 2050! Bereits 2012 bis 2016 fiel ihr Anteil in den US-Städten auf nur noch 44 Prozent. Überprüfen Sie die von mir angegebenen Quellen.

Der heutige US-Präsident Biden versprach im letzten Fernsehduell mit Donald Trump vor der letzten Präsidentschaftswahl, sich für die Einbürgerung von elf Millionen Einwanderern ohne Papiere einzusetzen. Er weiß, dass die Weißen in den US-Städten bereits seit Jahren in der Minderheit sind und seine Partei, die Demokraten, gerade dort Mehrheiten haben. Die Frage ist nur, ob dies die einzigen Motive sind. Wir haben es in den USA wie in Großbritannien, Schweden, Frankreich und Deutschland mit den gleichen Bedrohungen zu tun. In Großbritannien ist es so, dass weiße Briten in London bereits bei der Volkszählung vom März 2011 in der Minderheit waren.

Und selbst die britische Sun teilte uns im Januar mit, dass in London in einigen Vierteln bereits der Anteil von Muslimen bei über 50 Prozent liegt. Der Londoner Bürgermeister ist Moslem. Ich präsentiere nur Fakten und frage, ob die Menschen diese Entwicklung wirklich mehrheitlich wollen, die seit Jahrzehnten und deren Vorfahren seit Jahrhunderten hier lebten bzw. leben.

Nur sehr mächtige Kreise können dies über lange Zeit so konsequent überall durchführen.

Was macht Russland unter Putin? Wie massiv Familien gefördert werden, zeigt uns Thomas Röper vom Anti-Spiegel in einem Artikel, den wir verlinken.

Putins Russland ist auf einem gänzlich anderen Kurs als der Westen. 1917 gab es in Russland über 54.000 Kirchen und 1936 nur noch 100. Unter den Kommunisten gab es Christenverfolgungen mit Massenhinrichtungen und Deportationen in den Gulag. Heute gibt es wieder über 21.000 Kirchen in Russland. Putin also ein Kommunist und Kirchenfeind? Wohl kaum. Was ist mit der Heiligsprechung der Zarenfamilie? Sie erfolgte am 20. August 2000, und Putin war seit 31. Dezember 1999 russischer Präsident nach dem Rücktritt Jelzins.  

Interessant ist, dass im Westen immer mehr Denkmäler für die Helden der Vergangenheit zerstört oder beseitigt werden. In Russland jedoch werden seit 2000 unter Putin Denkmäler eingeweiht, die in drei Kategorien eingeteilt werden können:

  1. die zu Ehren des zaristischen Russlands,
  2. die den Opfern der Revolution, des Bürgerkriegs und der Jahre des Stalinismus gewidmet sind, und
  3. die zur Erinnerung an den Großen Vaterländischen Krieg 1941–1945.

Selbst der Deutschlandfunk zitierte Putin im Februar 2017 mit den Worten über den Gründer der Sowjetunion und Diktator Lenin, der die Oktoberrevolution 1917 anführte:

"Er hat eine Atombombe unter ein Gebäude namens Russland gelegt. Später ist sie explodiert. Die Revolution war überflüssig."

Ja, und sie hatte schreckliche Folgen, millionenfache Menschenopfer. Redet so ein Kommunist über Lenin? Wohl kaum! Und der Deutschlandfunk zitiert Putin weiter:

"Wir brauchen die Lehren aus der Geschichte vor allem für die Aussöhnung: Um den gesellschaftlichen, politischen und zivilen Konsens zu festigen, den wir heute erreicht haben. Wir sind ein geeintes Volk, ein Volk, und wir haben nur ein Russland."

Ist dies nicht vorbildlich? Ich habe Putin bislang niemals gesehen oder gehört, wie er Hass predigte. Und es ist schon bemerkenswert, dass die Deutsche Welle davon spricht, Putin habe in einer überhasteten Feiertagsreform den 7. November als Feiertag für die Oktoberrevolution der Kommunisten im Jahr 1917 abgeschafft. Putin enthüllte ein Denkmal für Alexander I. in der Nähe der Kremlmauer. Wer war Alexander I.? Er war dieser russische Monarch, der zur Zeit der Napoleonischen Kriege regierte, auch zur Zeit von Bonapartes Feldzug gegen Russland. Seine Armeen marschierten in Frankreich ein und besetzten Paris. Die Botschaft Putins? Dauerhaften Frieden gibt es nur mit Russland und nicht gegen Russland.  

Putin enthüllte auch im November 2017 ein Denkmal für Zar Alexander III. in Jalta auf der Krim, dem Nachfolger von Alexander II., einem Reformzaren, der bei einem terroristischen Attentat am helllichten Tag getötet wurde, als ein Attentäter eine Bombe in dessen Kutsche warf. Putin betonte in seiner damaligen Rede, dass er als "Zar der Friedensstifter" bezeichnet wurde, weil Russland unter seiner 13-jährigen Herrschaft keine Kriege führte. Russlands Ansehen habe darunter nicht gelitten, sondern das Gegenteil sei der Fall gewesen. Die Wirtschaft blühte wie Literatur und Kunst, die Armee wurde modernisiert. Die Meinung des Zaren war, dass man eine wohlhabende Nation nicht aufbauen könne, ohne sich auf die Geschichte, die Kultur und die geistigen Werte der Nation zu stützen. Dies betonte Putin in seiner Rede.

Ist es nicht ein völliges Kontrastprogramm zu dem, was uns vor allem in Deutschland, aber auch im gesamten Westen geboten wird?

Und wie kommt es, dass Putin 2005 die sterblichen Überreste des Generals der Weißen Garde Anton Denikin von einem Friedhof in New Jersey exhumieren und im Donskoi-Kloster beisetzen ließ? Anton Denikin (dessen Vater Russe und dessen Mutter Polin war, er selbst wurde in Zentralpolen geboren) war einer jener pro-zaristischen Generäle, die sich der Roten Armee widersetzten und so lange kämpften, wie sie konnten.

Kann mir irgendjemand erklären, wie das alles zu dem passt, was wir in deutschen Medien erfahren? Russland ist unter Putin die Bedrohung für die Kräfte, die in Westeuropa und Nordamerika seit Langem alles tun, um den Völkern jede Identität, jede Geschichte, jedweden Zusammenhalt zu rauben.

Als Deutscher sage ich, dass ich mir für jedes Volk auf Erden einen Präsidenten wünsche, der wie Putin die Interessen seines Volkes wahrnimmt. Und dies sage ich aus tiefster Überzeugung absolut selbstbestimmt.

Als Deutscher sage ich, dass gerade wir Deutschen nach zwei Weltkriegen alles unternehmen müssen, damit der Frieden in Europa zurückkehrt! Wer Russland in die Enge treibt, wer den Dritten Weltkrieg heraufbeschwört, der wird die Hölle auf Erden ernten. Ich bitte alle Menschen in Deutschland, in Europa, alle Völker, alle Christen wie ich, Juden, Muslime oder Atheisten, gemeinsam für den Frieden auf die Straße zu gehen.

Wir sind alle Menschen unter Gottes Himmel. Wir alle haben nur eine Zukunft gemeinsam. Putin will die Spaltung in Russland überwinden. Recht hat er. Überwinden wir alle die Spaltung weit über Russland hinaus.

Gottes Segen für euch alle, welcher Religion oder welchem Volk ihr auch immer angehört. 

Thorsten Schulte ist eine Stimme der Vernunft zu Wirtschaft und Politik in Europa. Er ist der Autor von Büchern wie "Kontrollverlust – Wer uns bedroht und wie wir uns schützen" (Spiegel-Bestseller Platz 1, mit Vorwort von Willy Wimmer) und "Fremdbestimmt: 120 Jahre Lügen und Täuschung", redet Tacheles, deckt auf, klagt an und entwirft einen besseren Weg für Deutschland.

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