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Stoltenberg: "Keine Hinweise", dass Russland plant, die NATO anzugreifen

Der Chef der US-geführten Militärallianz erklärte, dass es wahrscheinlich eine ukrainische Anti-Luft-Rakete gewesen sei, die gestern polnisches Gebiet getroffen hat – und Moskau die NATO nicht attackieren wolle. Dennoch behauptete Stoltenberg, dass Russland schuld an dem Vorfall sei.
Stoltenberg: "Keine Hinweise", dass Russland plant, die NATO anzugreifenQuelle: www.globallookpress.com © Nicolas Landemard/Keystone Press Agency

NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg sagte am Mittwoch vor Reportern, die Allianz sehe "keine Anzeichen" dafür, dass Russland "offensive militärische Aktionen" gegen sie vorbereite. Während Kiew Russland beschuldigte, einen Raketenangriff auf Polen gestartet zu haben, sagte Stoltenberg, die Rakete sei wahrscheinlich aus der Ukraine gekommen.

Eingeständnis

Nach einer Sitzung des Nordatlantikrats der NATO sagte Stoltenberg, die Explosion, die am Dienstag in der Nähe des polnischen Dorfes Przewodów zwei Menschen tötete, sei wahrscheinlich durch eine ukrainische Luftabwehrrakete verursacht worden.

"Wir haben keine Hinweise darauf, dass Russland offensive militärische Aktionen gegen die NATO vorbereitet",

fügte er hinzu. Der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij machte unmittelbar nach dem gestrigen Vorfall Russland für die Explosion verantwortlich und bezeichnete sie als "russischen Angriff auf die kollektive Sicherheit" der NATO, der auch Polen angehört. US-Präsident Joe Biden bezeichnete diese Behauptung jedoch als "unwahrscheinlich", und der polnische Präsident Andrzej Duda verzichtete auf dringende Konsultationen gemäß Artikel 4 des NATO-Vertrags und bezeichnete die Explosion als "unglücklichen Unfall", der wahrscheinlich durch eine ukrainische Rakete verursacht wurde.

Trotzdem beschuldigt Stoltenberg Russland

Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, die Analyse von Trümmern am Explosionsort habe ergeben, dass die Explosion von einer Rakete des Luftabwehrsystems S-300 verursacht wurde, einem System aus der Sowjetära, das von der Ukraine eingesetzt wird.

Stoltenberg gestand ein, dass die Rakete zwar aus der Ukraine stamme, aber "dies nicht die Schuld der Ukraine ist". Russland, so Stoltenberg weiter, trage "die letzte Verantwortung, da es seinen illegalen Krieg gegen die Ukraine fortsetzt".

Der Vorfall ereignete sich inmitten einer Flut von russischen Raketenangriffen auf ukrainische Kommandozentralen und Ziele im Energienetz. Die Angriffe unterbrachen auch die Internet- und Telefonverbindungen im ganzen Land und ließen "etwa zehn Millionen Ukrainer" ohne Strom, sagte Selenskij am Mittwoch.

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