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Medienberichte: Türkei will mit Vorbereitungen für russischen Gas-Hub starten

Bereits jetzt führt die Pipeline TurkStream, die durch das Schwarze Meer und über die Türkei verläuft, Gas nach Südeuropa. Nun könnte das Land am Bosporus demnächst zum Verteilerknoten von russischem Gas werden. Laut Medienberichten will die Türkei mit Vorbereitungen dafür starten.

Erst vor wenigen Tagen hatte der russische Präsident Wladimir Putin erklärt, dass Moskau die Kapazität seiner Gas-Exporte in die Türkei erhöhen und das Land am Bosporus somit zu einer Drehscheibe für Gaslieferungen nach Europa werden könnte. In der Türkei könnte ein Gas-Hub entstehen, über den dann russisches Gas weiter an europäische Verbraucher exportiert werden könnte. 

Es gibt bereits die Pipeline TurkStream, die durch das Schwarze Meer und weiter über die Türkei den russischen Rohstoff bis nach Ungarn führt. Die Route, die aus zwei Strängen besteht, liefert sowohl Gas aus Russland in die Türkei als auch nach Süd- und Südosteuropa. Der Betrieb der Pipeline war im Januar 2020 gestartet.

Nun berichtet die Nachrichtenagentur AFP, dass der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan die Regierung aufgefordert habe, mit den Arbeiten am russischen Gas-Hub zu starten. Demnach unterstütze Erdoğan die Idee Moskaus, in der Türkei ein internationales Gas-Drehkreuz zu errichten. Wie es im Bericht von AFP weiter heißt, forderte der türkische Präsident von der Regierung in Ankara, rasch Umsetzungspläne vorzulegen. Die Nachrichtenagentur beruft sich dabei auf Berichte türkischer Medien. Auf dem Rückflug von Gesprächen mit seinem russischen Amtskollegen Putin in Kasachstan habe Erdoğan vor Reportern erklärt: 

"Dies wird ein internationales Verteilungszentrum sein."

Der russische Präsident hatte sich am Donnerstag mit seinem türkischen Amtskollegen in Astana getroffen. Nach dem Zusammenkommen hatte auch der Kremlsprecher Dmitri Peskow gegenüber der russischen Zeitung Izvestia erklärt, dass Erdoğan den Vorschlag Putins über die Errichtung eines Gas-Hubs in der Türkei unterstütze.

Putin zufolge habe sich TurkStream als die zuverlässigste Route für Gas-Lieferungen nach Europa erwiesen. Demnach habe das russische Staatsoberhaupt im Gespräch mit seinem türkischen Amtskollegen darauf hingewiesen, dass ein künftiges Gas-Drehkreuz in der Türkei dazu beitragen würde, die Preisfrage ohne "Politisierung" zu regeln.

Am Donnerstag hatte der Sprecher des Kremls gegenüber Medien darüber berichtet, dass Saboteure festgenommen worden seien, die einen Teil der TurkStream-Pipeline in die Luft sprengen wollten. Ende September wurden drei der vier Röhren der russisch-deutschen Ostsee-Pipeline Nord Stream vor der dänischen Insel Bornholm durch mehrere Explosionen stark beschädigt. Durch die Lecks ist es zu massiven Gasaustritten gekommen. Die Ermittler des Föderalen Sicherheitsdienstes der Russischen Föderation (FSB) hatten ein Strafverfahren wegen des Verdachts auf internationalen Terrorismus eingeleitet.

Mehr zum Thema - Kremlsprecher Peskow: Saboteure, die TurkStream sprengen wollten, sind gefasst

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