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Russlands Außenamt: Griechenland nicht mehr sicher für russische Bürger

Griechenland soll für russische Bürger kein sicheres Urlaubsziel mehr sein. Dies hat das russische Außenministerium erklärt und damit begründet, dass das Ressort weiterhin Berichte über Diskriminierung und Aggression gegen Russen erhalte.
Russlands Außenamt: Griechenland nicht mehr sicher für russische BürgerQuelle: Gettyimages.ru © Richard Drury

In Griechenland sollen immer mehr Fälle von Diskriminierung und Aggression gegen Russen registriert werden. Dies hat der Direktor der Vierten Europäischen Abteilung des russischen Außenministeriums, Juri Pilipson, in einem Interview mitgeteilt. Daher sei das Land für russische Bürger nicht mehr sicher, sagte er. Und weiter:

"Es gab Fälle von Prügelattacken, auch auf Kinder, und die Opfer mussten nach den Angriffen im Krankenhaus behandelt werden. Griechische Banken legen die illegalen restriktiven Maßnahmen der Europäischen Union oft frei aus und sperren die Konten von Russen aus nationalen Gründen."

Pilipson argumentierte, dass die russische diplomatische Vertretung in Griechenland täglich Beschwerden von Russen wegen der Verletzung ihrer Rechte und Interessen erhalte und die Informationen an russische Strafverfolgungsbehörden weiterleite. Laut Pilipson seien aufgrund der Verkleinerung der diplomatischen Vertretung die Möglichkeiten der konsularischen Unterstützung stark eingeschränkt, und offizielle Anfragen blieben oft unbeantwortet. Vor diesem Hintergrund werden die Russen aufgefordert, sich auch an die lokalen Strafverfolgungsbehörden zu wenden:

"Den Bürgern wird empfohlen, Vorfälle bei den zuständigen griechischen Behörden zu melden, damit die Täter vor Gericht gestellt werden können."

Dem Diplomaten zufolge seien die Diskriminierungen und Aggressionen auf die "unablässige antirussische Rhetorik griechischer Beamter und die Verbreitung von Fehlinformationen über die Ereignisse in der Ukraine in den lokalen Medien" zurückzuführen. Die ungeheuerlichsten Vorfälle seien im Bericht des Ministeriums "Über die Verletzung der Rechte russischer Bürger und Landsleute im Ausland" aufgeführt, so Pilipson weiter.

Die russische Botschaft in Athen dränge ihrerseits die griechische Seite, dafür zu sorgen, dass das Internationale Übereinkommen zur Beseitigung jeder Form von Rassendiskriminierung von 1965 nicht verletzt wird. "Wir werden uns weiterhin um die Russen kümmern und ihnen helfen", hieß es.

Nach dem Beginn der russischen Sonderoperation in der Ukraine hatte sich Griechenland als EU-Mitglied den Sanktionen gegen Russland angeschlossen. Das Land sperrte, wie andere EU-Staaten, seinen Luftraum für russische Flugzeuge. Griechenland unterstützt die Ukraine auch militärisch: Anfang Juni berichtete Athen, dass man eine "unglaubliche Menge" an Waffen nach Kiew geliefert habe, darunter Schützenpanzer, tragbare Flugabwehrraketensysteme und Munition.

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