Deutschland

Zum dritten Mal in Folge: Leipziger Buchmesse erneut abgesagt

Am Mittwochvormittag hat die Leipziger Messegesellschaft mitgeteilt, dass auch die diesjährige Buchmesse nicht stattfinden wird. Grund seien zahlreiche Absagen von Ausstellern in den letzten Tagen. Es ist bereits das dritte Mal in Folge, dass die letzte publikumswirksame Großmesse in der traditionsreichen Messestadt ausfallen muss.
Zum dritten Mal in Folge: Leipziger Buchmesse erneut abgesagtQuelle: www.globallookpress.com © Arvid Müller via www.imago-images.de

In einer gemeinsamen Pressekonferenz der sächsischen Gesundheitsministerin Petra Köpping und des Wirtschaftsministers des Freistaats Martin Dulig (beide SPD) am 25. Januar verkündeten beide noch, alles dafür tun zu wollen, dass die Leipziger Buchmesse in diesem Jahr stattfinden kann. Sie ein drittes Mal in Folge ausfallen zu lassen, könne man sich nicht leisten, betonte Dulig damals. Das Überleben der Leipziger Buchmesse war auch der Grund, warum die Regeln für Massenveranstaltungen in der neuen Corona-Notfallverordnung, die am 25. Januar vorgestellt wurde und am 6. Februar in Kraft trat, deutlich gelockert wurden, inklusive einer flexibel handhabbaren Ausnahmeklausel. 

Doch am heutigen Mittwoch kam die Hiobsbotschaft: Die Leipziger Buchmesse fällt auch im Jahr 2022 aus. Es ist das dritte Mal nach 2020 und 2021, dass das für den traditionsreichen Messestandort wichtigste Großereignis ausfallen muss.

Die schlechte Nachricht verkündete die Geschäftsleitung der Messegesellschaft am Mittwochvormittag. Begründet wird die Entscheidung in der Pressemitteilung mit "zahlreichen Absagen von Ausstellerinnen und Ausstellern innerhalb der vergangenen Tage". Die von einer Publikumsmesse erwartete Qualität und inhaltliche Breite sei dadurch nicht mehr zu gewährleisten.

"Deshalb muss der Messeverbund aus Leipziger Buchmesse, Manga-Comic-Con, Leipzig liest und Antiquariatsmesse vom 17. bis 20. März 2022 abgesagt werden."

Auch online werde es keine Aktivitäten geben. Um ein digitales Alternativprogramm auf die Beine zu stellen, sei die verbliebene Zeit zu kurz. Preisverleihungen wie der Leipziger Buchpreis für Europäische Verständigung am 16. März sowie der Preis der Leipziger Buchmesse am 17. März sollen jedoch stattfinden und gestreamt werden.

Für die Anstrengungen der Politik, die Durchführung der Messe zu ermöglichen, dankte der Geschäftsführer der Leipziger Messegesellschaft, Martin Buhl-Wagner:

"Wir haben uns sehr gefreut über das Signal der Politik, Messen und Kongresse endlich wieder durchzuführen. Wir danken für dieses große Vertrauen auch in pandemischen Zeiten, Veranstaltungen sicher umsetzen zu können."

In der Pressemitteilung der Messegesellschaft werden auch erste besorgte Reaktionen von Vertretern der Branche zitiert. So wird Karin Schmidt-Friderichs, Vorsteherin des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, mit den Worten wiedergegeben: 

"Die Absage der Leipziger Buchmesse ist ein schwerer Schlag für die Branche. Die Messe wäre für das Buch und alle, die dafür und davon leben, sehr wichtig gewesen. Nun fehlt den Verlagen und ihren Autor:innen einmal mehr jene so langersehnte Bühne."

In der Tat ist die Absage der Buchmesse ein schwerer Schlag nicht nur für den Buchhandel und die Verlagsbranche, sondern auch für die Messegesellschaft selbst. Die zwei Jahre andauernden Ausfälle fast aller Umsatz bringenden Veranstaltungen zehren an den Reserven der Messegesellschaft und könnten schon bald auf den städtischen Haushalt zurückfallen.

Die Leipziger Messe, einst die führende Messe Deutschlands mit weltweiter Bekanntheit, musste nach der Wiedervereinigung ihren Rang an die westdeutschen Messestädte Hannover, Frankfurt und München abtreten. In den letzten Jahren verlor sie zudem publikumswirksame Veranstaltungen wie die GamesConvention und die Automobilmesse Leipzig. Die Buchmesse war im Grunde die einzige noch in Leipzig verbliebene Messe, die größere Besucherzahlen anlockte. 

Am Ende ihrer Pressemitteilung gibt sich die Messegesellschaft aber optimistisch: 

"Die Leipziger Buchmesse 2023 findet vom 23. bis 26. März statt."

Bei den Leipzigern schwindet allmählich der Glaube daran. 

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